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Zwei Jahre Azubi zum Mediengestalter - ein Rückblick

21. Dez 2021

In diesem Beitrag erzählt unser Azubi Jannes, welche Erwartungen er an seine Ausbildung hatte, ob diese erfüllt wurden, welche Projekte ihn begleitet haben und ob sich seine Ansichten über das Ausbildungsjahr 2020 verändert haben.

Nachdem Jannes im September 2019 seine Ausbildung als Mediengestalter begann, erzählte er schon ein Jahr später, welche Erfahrungen er sammeln konnte und welche Erwartungen er an die nächsten zwei Jahre hat.

Mittlerweile ist Jannes in seinem letzten Ausbildungsjahr und wirft noch einmal einen Blick auf die damaligen Fragen und seine Antworten. Haben sich seine Erwartungen erfüllt, welche Projekte haben ihm am meisten Spaß gemacht und was war die bisher schwierigste Aufgabe?

Azubi Jannes

"Mit der Ausbildung gefällt mir der Beruf immer besser." oder "Das habe ich mir doch anders vorgestellt.”?

Damals antwortete Jannes:
Es ist wirklich alles extrem positiv! So wie ich es am Anfang gehofft und eigentlich auch erwartet hatte. Mit der Ausbildung gefällt mir der Beruf auf jeden Fall immer besser. Insbesondere der große Anteil UX/UI, was ja auch eher eine speziellere Richtung im Bereich Mediengestaltung ist, interessiert mich immer mehr.
Gerade die Kombination von Design mit diesem psychologischen Aspekt, also menschliche Behavior Patterns, beziehungsweise das Verhalten des Benutzers, macht echt Laune.
Ich hatte bereits vor der Ausbildung großes Interesse an den beiden Themengebieten und konnte durch meinen Bruder, der in einer ähnlichen Branche arbeitet, schon einige Details erfahren. Dass ich den Ausbildungsplatz genau in dieser Richtung auch noch in der Nähe meines Wohnorts gefunden habe, ist echt perfekt! Da diese Spezialisierung doch noch recht selten ist (aber immer wichtiger wird!), habe ich da wirklich Glück gehabt.

Und was sagt Jannes heute?

Ich hab bisher alles gelernt, was ich lernen wollte und was ich gehofft habe zu lernen. Und natürlich eine Menge drum herum! Neben den mediengestalterischen Inhalten waren natürlich auch die unterschiedlichen Kommunikationswege ganz wichtig. Auf der einen Seite musste ich meine Arbeit und meine Ergebnisse präsentieren, da habe ich auch sehr gemerkt, wie ich mit der Zeit immer weiter Fortschritte mache und besser und sicherer werde. Auf der anderen Seite gab es durch das Uselab direktes Feedback vom Kunden und das war erstmal total unerwartet. Das hatte ich eigentlich gar nicht auf dem Schirm, ist aber natürlich total logisch!

Was war bisher dein coolstes Projekt?

Damals antwortete Jannes:
Schwierige Frage! Bis jetzt macht eigentlich alles ziemlich viel Spaß!

Es gibt keine große Ausnahme, dass ich sagen würde, ich möchte etwas lieber nicht nochmal machen.

Das beste Projekt ist mein Azubi-Projekt: Ein virtuelles Tippspiel für meine Kollegen, an dem ich die letzten Wochen gearbeitet habe. Da wird alles kombiniert, was ich bisher gelernt habe und in diesem Beruf gebraucht wird. Das ist zum Beispiel Icons in Adobe Illustrator erstellen, in Sketch Screens bauen oder welche Abmaße und Schriftgrößen am besten verwendet werden. Und natürlich der nutzerspezifische Aspekt, also wie nutzt der User beispielsweise am liebsten das Menü oder welche Darstellungen bevorzugt er in welchen Situationen.

Azubi-Projekt

Was würdest du heute sagen, welche Projekte sind deine Top 3?

Das Tippspiel ist auf jeden Fall immer noch vorne mit dabei! Ich habe aber zum Beispiel auch ein Hörbuch entworfen. Das war eine Konzeptionsaufgabe, bei der ich praktisch für das ganze Produkt zuständig war. Also habe ich eine Kurzgeschichte geschrieben und das entsprechende Buch dazu gestaltet und illustriert, habe sie sogar eingesprochen und dann die CD gestaltet. Dafür musste ich mir einen Verlag ausdenken, der natürlich auch ein Logo brauchte. Damit hatte ich dann ein komplettes Produkt, dass man in der Realität so weiter vermarkten würde. Das hat bestimmt an die zwei Monate gedauert.

Bei einem anderen Projekt habe ich ein Nasenspray entworfen und dazu gleich die passende Werbung, das war auch ziemlich cool!

Hörbuch-Projekt

Was war deine "schmerzlichste" Erfahrung?

Privat ist es mir leider schon oft passiert, dass ich stundenlang an etwas gearbeitet, aber zwischendurch vergessen habe zu speichern. Natürlich stürzt genau dann der PC ab. Das ist an der Arbeit aber glücklicherweise noch nicht vorgekommen! Hier war es eher wieder das virtuelle Tippspiel, genauer gesagt die Zeitplanung: Die Dauer des Projekts war ursprünglich auf zehn bis elf Wochen angesetzt - in der Realität hat es bisher aber tatsächlich fünf Monate gedauert. Ich habe den Aufwand einfach extrem unterschätzt. Dazu kommt, dass so eine Anwendung sehr umfangreich und nichts alltägliches ist und ich UX-/UI-technisch nochmal alles genau herleiten musste. Insgesamt habe ich 164 Screen-Designs mit rund 4500 Layern (Textfelder, Bilder, Icons, Boxen, Buttons und so weiter) erstellt.

Welche war deine kniffligste Aufgabe?

Damals antwortete Jannes:
In den Haupttätigkeitsfeldern meiner Ausbildung komme ich gut zurecht. Aber gleich zu Beginn der Ausbildung war in den ersten drei Wochen erstmal traditionelles Zeichnen zusammen mit den Mediengestaltern von BAUR angesagt. Da war ich etwas verunsichert, da ich mich selbst nicht als Picasso bezeichnen würde und mich eher auf den digitalen Bereich fokussiert habe.

Dabei sollten wir zum Beispiel 3D-Muster und eine Holzklotz-Komposition zeichnen und eine Limette in drei verschiedenen Stilen malen (in meinem Fall waren das Copic-Marker, Tusche und Pinsel sowie Bleistift).

Im Nachhinein waren die Ergebnisse aber besser, als ich es von mir erwartet hatte.

Und wie sieht es heute aus, welche Aufgabe stellte dich in der Zwischenzeit besonders auf die Probe?
Ich würde sagen, das war auf jeden Fall die Nasenspray-Aufgabe! Die war besonders kniffelig, weil es ein Produkt für Kinder sein sollte. Also musste das Fläschchen zum Beispiel besonders ansprechend für Kinder gestaltet werden. Allerdings waren die Eltern diejenigen, die vom Produkt noch viel mehr angesprochen werden mussten, damit sie es kaufen würden. Die Zielgruppe war demnach nicht ganz leicht zu definieren bzw. war es schwierig, das Produkt daran anzupassen. Es ist mir dann aber doch ganz gut gelungen würde ich sagen. Ganz cool fand ich dann schließlich auch die Werbung, die ich für die Apothekenumschau entworfen habe - einerseits informativ für die Eltern und als Zusatz ein Labyrinth als Rätsel für die Kinder. An dem Projekt hab ich so ungefähr drei bis vier Wochen gearbeitet.

Nasenspray-Projekt

Was beherrschst du schon zu Beginn der Ausbildung beinahe "im Schlaf"?

Da ich in meiner Freizeit schon sehr viel mit Photoshop arbeite (hier findest du meinen letzten Blogbeitrag mit einigen Tipps), bin ich ziemlich fit, was Fotomontagen und Bildkorrekturen angeht. Ich denke durch das virtuelle Tippspiel habe ich vieles verinnerlicht, also wie schon erwähnt Icons in Illustrator oder Sketch-Designs von Apps und Webseiten zu erstellen, die richtige Auflösung oder Schriftgrößen auf Mobile oder Desktop kennen und vieles mehr.

Wenn du an deine bevorstehende Ausbildungszeit denkst, auf was freust du dich besonders?

Damals antwortete Jannes:
Ich freue mich jeden Fall darauf, was sich meine Ausbilderinnen Claudia und Vera noch so einfallen lassen. Die beiden haben immer coole Aufgaben für mich, die auf meine Stärken eingehen und diese ausbauen, aber auch auf meine Schwächen, an denen ich noch arbeiten muss. Ich bin sehr gespannt, was da noch kommt! Ich bin auf den Punkt gespannt, an dem ich alle Adobe Programme in und auswendig kann. Wie Bob Ross immer sagte: „Once you start to think about WHAT to paint and not HOW to paint you experience the joy of painting“. An dem Punkt steht man sich nicht mehr selbst im Weg.

Und heute? Bei welchen Programmen oder Arbeitsschritten hast du den Punkt erreicht, an dem du nicht mehr über das "was" und "wie" nachdenken musst?
Naja, alle Adobe Programm beherrsche ich jetzt nicht im Schlaf, das sind ja doch sehr viele. Aber ich würde schon sagen, dass ich die Hauptprogramme mittlerweile ziemlich gut beherrsche. Also zum Beispiel Illustrator und InDesign, da arbeite ich fast nur noch mit Shortcuts und muss kaum noch großartig darüber nachdenken, wie das Programm funktioniert. Auch mit unserem Layout-Programm Sketch komme ich fast im Schlaf zurecht. Damit arbeite ich im Grunde täglich und würde fast sagen, das beherrsche ich auch am besten von allen Programmen, die ich nutze.


Unsere Ausbilderin:

Ich bilde Jannes nun seit seinem Einstieg am 01.09. letzten Jahres aus. Genau wie bei unseren BAUR-Kollegen macht er bei uns eine Ausbildung zum Mediengestalter Digital und Print mit der Fachrichtung Konzeption und Visualisierung. Wir bei empiriecom achten speziell darauf, innerhalb der Ausbildung auch die Hintergründe, Denkweisen und Arbeitsabläufe von uns UXUI-Designern zu vermitteln. Dazu zählt beispielsweise auch die agile Arbeitsweise, Toolchains von Sketch bis Protopie und auch Erhebungen mit echten Kunden zu neuen Designs, die seitens UCD getestet werden.


Hat sich dein Arbeitsalltag und deine Ausbildung durch die Pandemie stark verändert?

Aus meiner Sicht hat Corona die Ausbildung in unserem Bereich gar nicht so stark verändert, was aber daran liegt, dass wir in einem digitalen Unternehmen mit modernen Möglichkeiten arbeiten. Homeoffice gab es auch schon vor Corona, daher waren wir technisch auf jeden Fall schon ausgestattet. Statt persönlich vor Ort tauschen wir uns nun regelmäßig mindestens einmal die Woche über Videocalls aus und reden über aktuelle To Dos, Ideen und weiteres Vorgehen. Was aber auf jeden Fall fehlt ist der persönliche Austausch.


Schon im September 2022 wird Jannes seine Ausbildung beenden - wir wünschen ihm alles Gute und viel Erfolg für seine Zukunft!



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