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empiriecom people: Kreativitätstraining mal anders

05. Jun 2019

Unser Backend-Developer Dominik bringt ein besonderes Hobby mit zu empiriecom. Was sich hinter dem Rollenspiel "Pen and Paper" verbirgt und welche Fähigkeiten damit gefördert werden, erfährst du hier!

Lesezeit: 5 Minuten

Unser Mitarbeiter Dominik ist seit April 2019 als Backend-Developer bei uns und bringt neben seinen fachlichen Kenntnissen und Fähigkeiten ein besonderes Hobby mit zu empiriecom. Das Rollenspiel “Pen and Paper” ist eine Mischung aus herkömmlichem Gesellschaftsspiel, Erzählung und Improvisationstheater und fördert nicht nur die Kreativität, sondern auch Ausdruck, Logik und vieles mehr.

Dominik
Was ist “Pen and Paper” überhaupt?

Rollenspiele werden oft in Assessment Centern oder bei Schulungen eingesetzt. Der Kandidat oder Teilnehmer schlüpft dabei in die Rolle einer bestimmten Person und interagiert entsprechend ihrer Eigenschaften.
Genauso finden sich die Mitspieler bei „Pen and Paper“ in einen Charakter ein, mit dem sie auf Ereignisse reagieren und dabei alles Mögliche tun oder lassen können.

Und wie funktioniert das?

Als Grundlage dient ein Regelwerk, das verschiedene Settings, wie beispielsweise “Herr der Ringe” oder “Star Wars”, enthält. Die bekanntesten Rollenspiele in Deutschland sind „Das schwarze Auge“ und „Dungeons and Dragons“. Diese sind als gebundene Ausgabe oder PDF erhältlich und bewegen sich in ihrem Umfang zwischen 50 und 500 Seiten. Das ausgewählte Regelwerk bestimmt, ob die Charaktere selbst erstellt, ausgewürfelt oder aus vorhandenen ausgewählt werden.

Den wichtigsten Part übernimmt allerdings der Spielleiter, der als eine Art Moderator und Erzähler agiert und sich im Vorfeld ein Abenteuer oder eine Geschichte auf Grundlage eines Regelwerks überlegt. Er bereitet Bilder, Karten oder Briefe vor, arbeitet gegebenenfalls Charaktere aus und nimmt sich viel Zeit für die Vorbereitung. Um die Teilnehmer abzuholen, beschreibt er seine Welt und die Einstiegssituation, die darauffolgenden Szenen und die Herausforderungen, die die Mitspieler bezwingen müssen. Während des Spielablaufs muss der Leiter viel improvisieren, da die Mitspieler die Geschichte durch ihr Handeln, Wissen und soziale Sondereigenschaften selbst mitbestimmen. Als “Autor” hat er deshalb nur eine grobe Vorstellung und weiß selbst nicht, wie sein Abenteuer ausgehen wird.

Pen and Paper
Was wird benötigt?

Der Name “Pen and Paper” ist Programm, denn das einzige Equipment, das ein Spieler im Grunde benötigt, sind Stift und Papier. Auf einem Charakterbogen notieren sich die Teilnehmer vor der ersten Spielrunde den Charakter, den sie darstellen, dessen Werte und Fähigkeiten. Zusätzlich werden auf einem Notizblatt wichtige Informationen im Verlauf des Spiels festgehalten, die zu einem späteren Zeitpunkt noch relevant sein könnten.

Je nach Regelwerk werden ein oder mehrere Würfel als weiteres Spielutensil genutzt. Damit kann der Spielleiter einen Spannungsbogen aufbauen, denn der weitere Spielverlauf wird dadurch vom Zufall bestimmt.

Wie lange wird gespielt?

Es kann gespielt werden solange es Spaß macht! Häufig erstreckt sich das Spiel über mehrere Abende und beläuft sich pro Session auf etwa vier Stunden.
Klingt langatmig, vergeht aber wie im Flug!
Bereits für die Einleitung wird circa eine Stunde eingeplant, bis sich alle Spieler in ihre Rolle eingefunden haben und die Spielsituation erläutert wurde. Daraufhin werden ein oder zwei Szenen durchgespielt, für die, je nach Erfahrung der Spieler, wiederum von etwa einer Stunde ausgegangen werden kann.

Und du, Dominik?
Dominik

„Ich spiele seit über zehn Jahren Pen and Paper, zumeist „Das schwarze Auge“ (DSA) und hin und wieder auch „Die Welt der Dunkelheit“ (WOD; World Of Darkness). Mittlerweile bin ich in der Regel Spielleiter und plane Abenteuer für eine Gruppe von circa 20 Personen, von denen je nach Zeit und Interesse für das jeweilige Thema 4-6 Spieler am Abenteuer teilnehmen.
Auch vor meinen zwei Kindern hat das Hobby nicht Halt gemacht. Mit vier Jahren lauschte mein älterer Sohn schon gespannt den Abenteuern der Erwachsenen (und schlief dabei ein). Inzwischen haben sich auch die Regelwerke zu „My Little Pony“, „Aborea“ und „Power, Plüsch und Plunder“ im Regal eingefunden und werden teilweise auch von meinen Kindern gespielt.

Eines meiner Ziele ist es, einen Blog über Rollenspiele zu führen. Dort würde ich Informationen für Interessierte und Neulinge bereitstellen, aber auch alten Hasen neue Ideen und Denkanstöße zu bestimmte Themen geben.
Ein großer Traum von mir ist es, das Thema vor allem aus pädagogischer Sicht zu beleuchten und es als teambildende Maßnahme auch in anderen Unternehmen oder als kleiner Verein in der Heimat für Kinder und Jugendliche anzubieten.“ 

Was wird mit "Pen and Paper" gefördert?

Pen and Paper
Teamarbeit

Jeder Spieler besitzt bestimmte Fähigkeiten, die ihm einen Handlungsrahmen auferlegen. Dadurch ist niemand ein “Alleskönner” und somit auf die Hilfe und Zusammenarbeit der anderen Spieler angewiesen. Wichtig ist hierbei, dass jeder die Stärken und Schwächen seines Charakters kennt, denn nur so können den Mitspielern die richtigen Fragen gestellt oder das Vorhaben verständlich erklärt werden, damit diese ihre Fähigkeiten zur Unterstützung richtig einsetzen können.

Pen and Paper
Ausdruck/Kommunikation

Nicht nur bei einem Vorhaben ist es wichtig, sich richtig und eindeutig auszudrücken. Auch seine Handlungen genau zu beschreiben ist ein wichtiger Teil des Spiels, denn der Spielleiter akzeptiert in der Regel nur das, was auch tatsächlich besprochen wurde. Außerdem muss man vielen Hinweisen und Möglichkeiten auf den Grund gehen. Dabei müssen Verknüpfungen beachtet, geeignete Personen gefunden und richtige Fragen gestellt werden.

Kreativität

Manche Lösungen sind offensichtlich – andere hingegen müssen erst gefunden werden. Dabei spielen mehrere Punkte eine wichtige Rolle, wie zum Beispiel die verfügbaren Hilfsmittel, die Fähigkeiten der anwesenden Charaktere und die gegebenen Rahmenbedingungen. So können verschiedene Spielergruppen vor demselben Problem stehen, jedoch findet jede Gruppe ihren eigenen Lösungsweg.

Pen and Paper
Logik

Manche Abenteuer erfordern Logik, um kleine Rätselaufgaben zu lösen. So könnte beispielsweise in einem Lied eine versteckte Botschaft – eine Warnung oder ein Hilferuf – verschlüsselt sein. Auch Rätselfragen und Problemstellungen, die es zu lösen gilt, steigern das logische Denken und auch hier wieder sowohl die Kommunikation als auch die Zusammenarbeit.

Verschiedene Perspektiven einnehmen

Da es keine Anforderungen an die Spieler gibt, wer welche Charaktere spielen darf, kann jeder Teilnehmer frei wählen. Der Spitzensportler kann ein schwacher Gelehrter und der Doktorand kann ein Muskelberg sein - der Angestellte eine Führungsperson und die Führungsperson ein einfacher Bauer. Somit kann sich jeder in eine andere Lage hineinversetzen und fremde Situationen erleben, wie Berge mit wenig Mühe zu bewegen oder die Führung eines Königreichs zu übernehmen. Man lernt die damit verbundenen Probleme kennen, wie etwa Verantwortung über Anweisungen zu übernehmen oder dass Leute möglicherweise befangen sind, wenn man über ihrem Stand steht und vieles mehr.

Gedächtnis/Notation

Wichtige Hinweise werden manchmal nur am Rande erwähnt – doch auch diese sollten im Gedächtnis behalten werden. Wer sich so etwas notiert, bewahrt das Wissen für später. Wegbeschreibungen, Namen von Personen oder Orten, Jahreszahlen und viele weitere Informationen können ebenso wichtig sein und bei Bedarf schriftlich festgehalten – oder gut gemerkt werden.

“Pen and Paper” hat bereits einige unserer Mitarbeiter in seinen Bann gezogen und Dominik konnte ein paar neue Mitspieler gewinnen, die sich zusammen mit ihm in neue Abenteuer stürzen. Wenn auch du bereits Erfahrungen mit “Pen and Paper” gesammelt hast, kannst du uns deine Ideen, Lieblingsregelwerke und -charaktere gerne mitteilen. Falls du noch keinen Kontakt damit hattest, können wir nur sagen: Probier’s aus!


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