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empiriecom people: Horrido und Waidmannsheil

21. Aug 2019

Jagen ist was für alte Männer mit Hut? Von wegen! Unser BI-Developer Andreas hat sich die Jagd zum Hobby gemacht - und sitzt dabei nicht nur auf dem Hochsitz rum!

Lesezeit: 3 Minuten

Horrido und Waidmannsheil

Das Hobby auf die Jagd zu gehen verbreitet sich immer weiter: In Deutschland gibt es über 360.000 Jäger. Der Anreiz besteht darin, Zeit in der Natur zu verbringen und selbst gejagtes Fleisch, statt jenes aus Massentierhaltung zu konsumieren. Zunehmend lassen sich auch junge Menschen dafür begeistern - so auch unser BI-Developer Andreas, der sich mit seinen 28 Jahren die Jagd zum Hobby gemacht hat. 

In unserem neuen Beitrag haben wir sein (zugegebenermaßen klischeebehaftetes) Hobby genauer unter die Lupe genommen.

Klischee #1 Jagen ist was für alte Männer mit Hut.

Dagegen können wir natürlich direkt argumentieren. (Und Andreas trägt eigentlich lieber eine Kappe.)
Er war schon als Kind mit seinem Onkel, der die Jagd ebenfalls als Hobby betreibt, häufig im Wald unterwegs. Über die Jugend hinweg verteilten sich seine Interessen in andere Bereiche, doch so ganz ließ ihn die Idee der Jagd doch nicht los.

Vor drei Jahren absolvierte Andreas sein “grünes” Abitur. Bitte was?
In 120 bis 180 Stunden Unterricht stehen Themen, wie Wildtierbiologie, Naturschutz und natürlich der Umgang mit dem Jagdgewehr sowie rechtliche und sicherheitsrelevante Aspekte auf dem Programm. Und das ist gar nicht so einfach! Nicht umsonst zählt diese Abschlussprüfung zu den schwierigsten Deutschlands - und die erfolgreich bestandene Prüfung beschert nicht gleich eine Jagdtrophäe nach der anderen. Die erste Herausforderung erbrachte bereits Andreas Wohnsitz in München: Ein Eintreten in die Jagdreviere erschien schier unmöglich.
Seit April 2019 ist er nun bei uns im Team BI & Analytics und hat sein Hobby in den oberfränkischen Wäldern wieder aufleben lassen. Als Ausgleich zu seinem IT-Job verbringt er viel Zeit in der Natur. Seinen ersten Erfolg kann Andreas bereits verzeichnen: Im Mai dieses Jahres gelang ihm sein erster Abschuss.

Klischee #2 Jäger erkennt man am grünen Hut und am Dackel!

Meist ist Andreas tatsächlich meist in grün unterwegs - Tarnung ist schließlich alles. Sein Jagd-Kleiderschrank besteht daher überwiegend aus grauer, blauer und grüner Kleidung. 

Einen Hund hat Andreas momentan noch nicht, da sich die Haustierhaltung mit seinem Job leider noch nicht vereinen lässt. Und wenn würde seine Wahl wahrscheinlich wirklich auf einen Dackel oder eine Bracke fallen.

Dieses Klischee müssen wir also wirklich bestätigen!

Andreas

Klischee #3 Die sitzen doch den ganzen Tag nur auf dem Hochsitz rum!

Natürlich verbringt Andreas viel Zeit auf dem Hochsitz, gut und gerne auch mal mehrere Stunden, bis ihm ein Reh oder Wildschwein über den Weg läuft.
Oft sitzt er aber auch auf seinem “Aussichtspunkt” und geht leer aus. Doch häufig kann er eine ganze Menge Tiere mit bloßem Auge oder dem Fernglas beobachten. Ob Waschbär, Fuchs, Rehe mit Kitzen oder Specht - alleine der Anblick reicht, um nach einer anstrengenden Woche einfach mal runterzukommen.

Meister Lampe

Doch damit ist es noch lange nicht getan! Jäger kümmern sich natürlich auch um ihr Revier und sorgen beispielsweise dafür, dass Rückzugsorte für die Tiere entstehen oder stellen Futter bereit. Der Artenschutz spielt eine große Rolle, wobei stets versucht wird, ein gesundes Maß zu halten. Der Jäger übernimmt sozusagen die regulierende Rolle des in Deutschland fehlenden Großraubwilds. Mit dem Eingriff kann zum Beispiel dem Aussterben von Bodenbrütern entgegengewirkt oder die Population von Kaninchen im Rahmen gehalten werden, da sonst eine hohe Gefahr einer Erkrankung einer ganzen Kolonie besteht.

Ein weiterer Aspekt der Jagd ist das Verhindern von Schäden in der Forst- und Landwirtschaft. (In den meisten Pachtverträgen wird dem Jäger die Haftung für die oben genannten Schäden übertragen.)

Klischee #4 Ohne Rücksicht auf Verluste.

Und doch herrscht im Wald Rücksicht - und zwar sehr viel! So dürfen die meisten Tierarten nur zu bestimmten Jahreszeiten bejagt werden, wie beispielsweise der Rehbock von Mai bis Oktober. Es gibt nur wenige Ausnahmen wie zum Beispiel das Wildschwein und der Fuchs die ganzjährig geschossen werden dürfen. Auch bei diesen Ausnahmen gilt aber immer, dass Muttertiere, die zur Aufzucht der Jungtiere benötigt werden, nicht erlegt werden dürfen. Zusätzlich besagt das Bundesjagdgesetz, dass die Ruhezeiten eineinhalb Stunden vor und nach Sonnenuntergang eingehalten werden müssen.

BI Developer Andreas

Momentan ist Andreas noch als Jagdgast im Revier eines Freundes tätig und wöchentlich rund 15 Stunden im Wald unterwegs.

Für die Zukunft würde er sich sein eigenes Revier wünschen, was natürlich noch mehr Zeit in Anspruch nimmt.
Diese nimmt er sich aber gerne, denn mit seinem Hobby betreibt er aktiv Naturschutz. Zu den Einzelmaßnahmen zählt zum Beispiel die erwähnte Schaffung von Rückzugsorten. Alles in allem ist die Jagd ein besonderes Naturerlebnis, da man die Natur nicht nur als Beobachter, sondern aktiv erlebt.

Wir haben die Klischees dank Andreas etwas genauer betrachten können. Bis auf Klischee #2 konnten wir mit den üblichen Meinungen zum Thema Jagd aufräumen. Wir danken Andreas für die interessanten Einblicke, hoffen dass der Wunsch mit dem eigenen Revier in Erfüllung geht und wünschen ihm für sein Hobby weiterhin Horrido und Waidmannsheil.

Waldidylle

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