10. Jul 2024
Unsere Coaches greifen für ihre Arbeit und ihre Workshops auf eine Vielzahl an Methoden zurück. Eine davon sind Die Denkhüte nach dem Psychologen und Kreativitätsexperte Edward de Bono, die das kreative Denken und in Gruppen und bei Einzelpersonen fördern sollen. Eine Stärke der Methode ist die Perspektivenvielfalt, mit der Probleme aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln betrachtet werden können. Bei der Arbeit mit Teams ist sie eine sehr gute Unterstützung, um neue Ideen zu entwickeln und Entscheidungsprozesse zu verbessern.
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Im Grunde sind die 6 Denkhüte eine Methode, um das Denken zu strukturieren und jeder der 6 Hüte steht für eine Art und Weise zu denken. In der Anwendung bedeutet das, dass ein zuvor definiertes Problem oder eine Fragestellung nach und nach aus jeder Perspektive, also mit der Hilfe von jedem Hut, betrachtet und diskutiert wird. Erst am Ende werden die Erkenntnisse aus jeder einzelnen Hut-Runde zusammengefasst, damit das Team daraus eine fundierte Entscheidung oder Strategie entwickeln kann.
Was sind die 6 Denkhüte?
1. Der Weiße Hut: hier geht es vor allem um Fakten und Informationen. Der Fokus liegt auf Daten, Zahlen und objektiven Informationen und daraus leitet sich auch die Diskussionsperspektive und die entsprechenden Fragen ab: Was wissen wir und was müssen wir noch wissen?
2. Der Rote Hut: entsprechend seiner Farbe stehen hier die Emotionen und Intuition im Mittelpunkt und es geht darum, Gefühle, Bauchgefühle und Emotionen zu der Problem- oder Fragestellung zu kommunizieren.
3. Der Schwarze Hut: der Fokus liegt auf dem kritischen Denken und Hinterfragen des Problems. Es sollen Risiken, Schwächen und negative Aspekte identifiziert werden, die auch in der Zukunft zu Misserfolgen führen könnten.
4. Der Gelbe Hut: auch hier ist die Farbe Programm und Optimismus ist gefragt. Welche Vorteile gibt es, was könnte dazu beitragen, dass es funktioniert? Gemeinsam wird nach positiven Ergebnissen und Chancen gesucht.
5. Der Grüne Hut: Der innovative Ansatz fördert das Entwickeln neuer Ideen und Alternativen – was könnte also anders gemacht werden, um ein erfolgreiches Ergebnis zu erzielen?
6. Der Blaue Hut: Recht pragmatisch setzt diese Perspektive an und fokussiert sich auf die Prozesssteuerung. Denkprozesse, Struktur und Organisation werden beleuchtet und hinterfragt. Was ist das Ziel und welche nächsten Schritte führen uns da hin?
Die Vorteile, die diese Methode mit sich bringt, lassen sich recht schnell erkennen. Neben dem offensichtlichen Fakt der Perspektivenvielfalt, bringt der Ablauf zusätzlich Struktur in den Problembewältigungsprozess. Die nacheinander genutzten Hüte organisiert den Denkprozess und garantiert, dass keine Perspektive vergessen wird. Die unterschiedlichen Fokussierungen der Hüte tragen dazu bei, dass unterschiedliche Stärken der Teammitglieder angesprochen werden und sich gleichzeitig in Perspektiven hineinversetzt werden muss, die individuell vielleicht eher schwach ausgeprägt sind. Dadurch erschließen sich im besten Fall neue Kommunikationswege, die die Zusammenarbeit und den Austausch im Team langfristig positiv beeinflussen. Die klar getrennten Denkansätze und gezielten Wechsel derselben fördern das Entwickeln neuer und kreativer Lösungen und können Missverständnisse und Konflikte minimieren.
Eine Herausforderung bei der Methode ist, die Teilnehmenden bewusst im jeweiligen Denkhut zu halten. Häufig fallen Menschen in ihre gewohnten Denkmuster. Hierbei ist es wichtig, dass die moderierende Person genau darauf achtet und eingreift. Hilfreich ist es, den jeweiligen Hut visuell präsent zu machen, sei es virtuell auf einem Board oder den aktuellen Hut gebastelt aus Papier sichtbar für die Runde in die Mitte zu stellen.