Lesezeit: 3 Minuten

Unter Design Thinking und den entsprechenden Workshops versteht man eine Methode, die ganz allgemein ausgedrückt zu einem Perspektivwechsel führen soll. Die Methode wird vor allem zur Problemlösung angewandt und dabei ist erstmal komplett egal, um welche Art Probleme es geht – von Produkten, über detaillierte Arbeitsprozesse hin zu Teambuilding. Was die Methode von anderen zur Problemlösung unterscheidet, ist das Vorgehen. Hier steht ebenso wie die Lösung, auch die Identifizierung der Probleme und vor allen Dingen der User im Fokus.

Die Methode richtet sich an einem Modell mit dem Namen „Double Diamond“ aus. Dabei decken die zwei aneinander liegenden Diamanten die Hauptschritte der Methode ab: Identifizierung des Problems und Lösung des Problems. Um diese beiden Teilprozesse optimal zu durchlaufen, eignen sich zum Identifizieren der Probleme vor allem Interviews und Gespräche mit Personen der Zielgruppe. In diesen Interviews und Beobachtungen zeigen sich vielleicht nicht nur Probleme, die schon vorher erahnt wurden, sondern darüber hinaus jene, die so nah an den Nutzer*innen liegen, dass sie auf Seiten der Entwickler*innen vermutlich noch nicht aufgefallen wären. Doch nicht nur die Zielgruppe dient als Quelle zur Problemidentifizierung, auch die Recherche am Markt, das Begutachten von Kennzahlen und Vergleichswerten kann zu diesem Prozess beitragen. Durch diese Vorgehensweisen bietet sich die Möglichkeit aus der eigenen Perspektive auszutreten und die des Gegenübers einzunehmen und so eine deutlich differenziertere Wahrnehmung der eigenen Arbeitsweise und ihrer Ergebnisse zu erhalten. Im zweiten Diamanten konzentriert man sich schließlich auf den Prozess der Problemlösung. Dabei ist das Ziel keineswegs, am Ende eine fertige Implementierung zu haben aber eine prototypisch getestete Lösung. Ideen zur Problemlösung sollen sichtbar und erlebbar gemacht werden. Weiteres Feedback ermöglicht danach den Feinschliff der Lösung, die dann implementiert werden kann.

Design Thinking ist vielseitig einsetzbar und eignet sich für die unterschiedlichsten Bereiche. Im Grunde liefert es einen hervorragenden Ansatz, der es ermöglicht Produkte, Prozesse und beispielsweise Teambuilding-Maßnahmen zu optimieren. Auch in großem Stil kann die Methode angewendet werden, etwa bei der Vision eines Unternehmens. Die eigene Perspektive zu wechseln, sich in das Gegenüber hineinzuversetzen eröffnet viele
Möglichkeiten mit großem Potenzial.

Moderation ist entscheidend für den Erfolg und daher unerlässlich. Betreutes Arbeiten und eine gute Moderation halten den kreativen Prozess ständig am Laufen, zum Beispiel durch Aufgaben, Voting und Breakout-Sessions. Es ist wichtig, einen Plan B zu haben, falls etwas nicht funktioniert.
Ein Workshop, der von Anfang bis Ende ca. Drei bis fünf Tage dauert, ist erforderlich. Es gibt weiterhin eine Mini-Methode, die nur 1,5 Stunden dauert und ein Beispielproblem durchläuft, um den Teilnehmer*innen den Ablauf der Methode schnell und anschaulich näher zu bringen. Besonders an der Umsetzung des Design Thinking ist, dass die Phasen, die im Workshop durchlaufen werden, so gestaltet sind, dass man immer wieder zurückgehen kann.
Die Vorbereitungszeit variiert je nach Version und Verfügbarkeit eines Grundgerüsts, aber in der kleinsten Version mit einem verfügbaren Raum und Moderation ist es in einer Woche möglich.